Sobald nach dem Umzug alle Heimbrau-Utensilien wieder aufgetaucht waren, war es höchste Zeit für ein neues Bier. Erst hatte ich an ein belgisches Bier, ein Quadrupel oder auch auch Saison gedacht. Doch dann stolperte ich über den Bierstil Bière de Garde.

der Brautag

Nach dem Rezept auf Maischemalzundmehr sollte mit einer 12 stündigen Rast gearbeitet werden. Also habe ich über Nacht gebraut. Soweit so unspannend, der Grainfather macht halt einfach seinen Job und ums anbrennen oder die Temperatur musste ich mir keine Sorgen machen.

Das verwendete Pale Ale Malz kam aus Belgien.

Dann ist mir leider ein ärgerlicher Fehler passiert, keine Ahnung ob es ein Fehler/eine Verunreinigung beim Refraktometer oder ein Knick in meinem Auge war auf jeden Fall habe ich den Brix Wert falsch abgelesen und zu spät bemerkt. Deshalb ist das Bier mit 13 anstelle der angestrebten 16 Grad Plato in die Gärung gegangen. Das Bier wird also etwas schlanker/leichter als ursprünglich geplant werden…shit happens, vor allem früh morgens …

Bière De Garde von Hopfenfreuden

gebraut bei:  

  • Bière de Garde
  • Alk 7.3
  • 14.1°P
  • IBU 28
  • EBC 23
Bière De Garde
Mein Fazit
In der Nase schöne fruchtige Aromen, die direkt an eine belgische Hefe denken lassen. Im Antrunk dann schlank, kaum Restsüße und würzige Hopfennoten die leicht an Pfeffer erinnern. Lädt durch seinen trockenen Körper zum schnellen Weitertrinken ein.
Malze
  • Pale Ale Malz
  • Weizen Malz
  • Caraamber
  • Carahell®
  • Spitzmalz
Hopfen
  • Brewers Gold
  • Strisselspalt
  • Cascade
besondere Zutaten
  • Krustenkandis
Hefe
  • French Saison Ale

Gärung

Nach dem Umzug habe ich 2 neue Möglichkeiten bei der Gärung, die ich vorher nicht hatte:

  1. Strom im Gärkeller
  2. WLAN im Gärkeller

Damit kamen bei diesem Bier 2 neue Geräte zum Einsatz zum einen Temperaturkontrolle über den Grainfather GCA der es mir erlaubt den Gärtkessel sowohl zu heizen als auch über den Glykol-Kühler zur Kühlen.

Daneben habe ich außerdem einen Brewbrain im Gärkessel versenkt um mehr der Hefe “über die Schulter schauen” zu können.

Der Hefe bei der Arbeit zuschauen

Der Hefe bei der Arbeit zuschauen (Quelle: Hopfenfreuden.de)


Beide Neuzugänge im Gärkeller werde ich in einem separaten Post noch einmal vorstellen.

Nachdem der erste Sturm im Gärkessel vorbei war kamen noch die Stopfhopfen, Strisselspalter und Cascade, hinzu.

Die weitere Gärung lief soweit ohne große Überraschungen, die Möglichkeit den Fortschritt vom PC aus mitzuverfolgen war wirklich interessant, auch wenn ich das Brewbrain noch einmal kallibirieren muss: gegen Ende lag ich bei -1.8 Plato, das kam mir dann doch etwas spanisch vor.

Reifung

Für die Reifung ging es ins KEG, ohne Zwangskarbonisierung und ohne Grünschlauchen gab es etwas Zucker für die Karbonisierung. Die Nachgärung musste ohne aktive Kühlung auskommen. Der Kellerraum hatte konstant etwa 16 Grad. Nach etwas mehr als 4 Wochen habe ich mal eine erste Probe aus dem Fass geholt.

ein erstes Probieren

Die bananigen Noten, die beim Umfüllen ins KEG noch sehr intensiv und dominant waren sind deutlich zurückgegangen und binden sich deutlich dezenter ein. Man hat sofort die typisch belgischen Aromen in der Nase, die von den Aromen des Cascade Hopfens von reifen Früchten und Beeren schön ergänzt werden ohne dass man zu sehr das Gefühl hat ein hopfenbetones Bier im Glas zum haben. Im Mund sind die Hopfenaromen schön würzig, hin zu leicht pfeffrig, das war ja auch so beabsichtigt. Insgesamt super trinkbar, auch wenn ich die ursprüngliche Idee etwas verfehlt habe ist ein wirklich schönes Bier herausgekommen. Der nächste Versuch wird auf jeden Fall kommen, dann auch mit korrekter Stammwürze.

Quelle des Rezeptes: MaischeMalzUndMehr