Nach einer (mehrere Jahre dauernden) Braupause hatte ich wieder richtig Lust zu Brauen. Nach einiger Überlegung mit welchem Rezept ich meine Brau-Abstinenz beenden würde habe ich mich für ein Dinkel Bier Rezept entschieden.

nicht mein erstes Selbstgebrautes, aber viele erste Male

Ich habe zwar schon früher Bier gekocht, doch nach der schon erwähnten langen Pause habe ich nun mit für mich neuer und ungewohnter Ausrüstung gearbeitet. Statt des Einwecktopfes habe ich einen Grainfather Connect verwendet und damit auch zum ersten Mal einen Gegenstromkühler (Spoiler: ich bin begeistert!). Außerdem wird das Bier nicht in einem Gäreimer sondern direkt in einem Keg gären und damit (hoffentlich) eine Flaschengärung überflüssig machen.

Nach der (hoffentlich gut verlaufenden) Gärung werde ich (ebenfalls zum ersten Mal) mit einem Gegendruckabfüller einen Teil in Flaschen und einen anderen in kleinere Kegs abfüllen.

Dinkel Ale

gebraut bei:  

  • obergärig
  • Alk 5.2
  • IBU 30
  • EBC 18

Malze
  • Dinkel Malz
  • Pilsener Malz
  • Münchner Malz
  • Carahell®
Hopfen
  • Tettnanger
  • Magnum
Hefe
  • Safale #5

Ran an’s Werk

Genug Einleitung. Das Malz hatte ich bereits am Vorabend abgewogen und geschrotet, den Grainfather einmal gründlich durchgespült, einen Hefestarter angesetzt und das Rezept für den Grainfather auf dem iPad aufbereitet.

Also Brauwasser einfüllen und das Rezept starten und abwarten bis die Einmaischtemperatur erreicht ist. Nach 10 Minuten fällt mir dann auf, dass der Grainfather zwar tapfer behauptet, dass er heizen würde aber eigentlich noch ein Schalter unten am Grainfather umgelegt werden muss, damit er wirklich heizt -.-

Nachdem der Schalter umgelegt ist heizt der Grainfather nun wirklich in Richtung Maischtemperatur. Jeden erfolgreich absolvierten Schritt quittiert der Grainfather mit einem lauten Piepen. Nachdem das Malz eingefüllt ist fährt der Grainfather das vorher eingegebene Rezept sukzessive ab. Tatsächlich bleibt für mich wenig zu tun außer meine kleine Tochter davon abzuhalten den (doch sehr heißen) Grainfather anzufassen oder voller Begeisterung zu versuchen irgendwas in die Würze zu werfen.

unglaublich wie lang ein Grad dauern kann

Das Aufheizen auf 95 Grad ging eigentlich recht zügig … bis 94 Grad erreicht waren. Danach war es ein bisschen wie einem vollbeladenen LKW am Berg beim Überholen zuzuschauen. Von 94 bis 95 Grad dauerte es ewig, da war ich schon froh, dass ich nicht bis 100 hochheizen wollte.

Den Hopfen habe ich mit einem Sieb in die Würze gegeben, das Sieb habe ich so positioniert, dass es gleichzeitig den Filter unten im Grainfather vor zu übermütigem Rühren mit dem Löffel schützt.

Den Hopfen habe ich ausschließlich in das Sieb gegeben. Bin sehr gespannt wie gut das funktioniert.

MEHR Power … Autsch!

Für den Whirlpool habe ich das Paddel für den Akkuschrauber verwendet. Also das Paddel in meinen treue 18V Makita Akkuschrauber gespannt, rein in den Grainfather und kurz darauf waren ich und nennenswerte Teile der Küche voll mit 95 Grad heisser Würze! Stufe 2 scheint für den Whirlpool doch deutlich zu heftig zu sein. Nach kaltem Abduschen und übermäßigem Fluchen also auf Stufe 1 nochmal versucht. Jetzt klappt es auch ohne Würzedusche und es bildet sich ein schöner Kegel. Die Putzarbeiten sind doch in wenigen Sekunden deutlich länger geworden.

Durch den Kühler direkt ins Fass!

Den Gegenflusskühler des Grainfathers habe ich direkt mit dem Keg verbunden, sodass die Würze direkt heruntergekühlt (aber ohne Druck) im Fass landet. Das ganze dauert ein wenig und wie von verschiedenen Leuten vorgeschlagen habe ich einen großten Teil des Kühlwassers für das spätere Putzen aufzufangen. Es ist echt erstauntlich wie kalt die heiße Würze im Fass ankommt und wie stark sich das Kühlwasser aufheizt.

Danach noch den Hefestarter hinterher und das Putzen kann beginnen.

Putzen …

Die Reinigung des Grainfathers läuft ähnlich wie der Brauvorgang quasi von allein. Nur an einzelnen Stellen muss überhaupt der Schwamm benutzt werden. So bleibt mir mehr Zeit die Würze vom Whirlpool Debakel von den Fliesen, Schränken und Wänden zu waschen -.-

Quelle des Rezeptes: MaischeMalzUndMehr