Schottischer Whisky wird durch seine geografische Herkunft maßgeblich geprägt. Die Scotch Whisky Association (SWA) bennent offiziell fünf verschiedene Whisky-Regionen, jede mit ihrem einzigartigen Charakter und Geschmacksprofil. Doch in der Welt des Whiskys gibt es immer Raum für Diskussionen und Entwicklungen – so auch bei der Frage, ob die Inseln als eigene sechste Region anzusehen sind.

1. Campbeltown: Klein aber Fein

Die Halbinsel Kintyre, eingebettet zwischen den Inseln Islay und Arran, beheimatet Campbeltown – die kleinste der schottischen Whisky-Regionen. Trotz ihrer geringen Größe und der Tatsache, dass sie nur drei Brennereien umfasst, hat Campbeltown einen festen Platz in der Welt des Whiskys. Die Brennereien Springbank, Glengyle und Glen Scotia prägen mit ihren charakteristischen Whiskys das Profil dieser Region, die einst als “Whisky-Hauptstadt der Welt” galt.

2. Highland: Vielfalt und Größe

Von den windgepeitschten Orkney-Inseln im Norden bis zur Isle of Arran im Süden erstrecken sich die Highlands. Diese Region umfasst ein breites Spektrum an Landschaften und damit auch an Whisky-Stilen. Die Highland-Whiskys variieren von reich und strukturiert bis hin zu duftig-blumig, was ihnen eine außergewöhnliche Vielfalt verleiht.

3. Islay: Die Königin der Hebriden

Islay ist berühmt für ihren reichhaltigen Torf, fruchtbare Böden und die daraus resultierenden kräftigen, rauchigen Whiskys. Die Insel ist ein Paradies für Liebhaber von intensiven Geschmackserlebnissen. Mit Brennereien wie Laphroaig, Ardbeg und Lagavulin setzt Islay Maßstäbe in der Welt der rauchigen Whiskys.

4. Tiefland: Leicht und Blumig

Die Lowlands bieten mit ihren sanften Hügeln und fruchtbaren Tälern die perfekte Kulisse für die Herstellung von leichten, blumigen Whiskys. Diese Whiskys sind oft als “Frühstückswhiskys” bekannt und eignen sich hervorragend für Einsteiger in die Welt des schottischen Whiskys.

5. Speyside: Das Herzstück

Mit mehr als der Hälfte aller schottischen Malzbrennereien ist Speyside das unbestrittene Herzstück der Whisky-Produktion. Die Region ist benannt nach dem Fluss Spey und bekannt für ihre fruchtigen, süßen und manchmal auch würzigen Whiskys. Brennereien wie Glenfiddich, Macallan und Aberlour sind nur einige Beispiele für die Exzellenz, die diese Region zu bieten hat. Man könnte sagen die Speyside ist für Scotch das was für deutsches Bier die Region Franken ist.

Fünf oder Sechs Regionen?

Obwohl die SWA offiziell fünf Regionen anerkennt, gewinnt die Diskussion um die Inseln als eigene Region zunehmend an Bedeutung. Mit der Eröffnung von Brennereien auf den Shetland-Inseln bis zu den Äußeren Hebriden rechtfertigt diese Vielfalt an Stilen und Geschmäckern sicherlich eine eigene Kategorie, gleichzeitig fehlt durch die große Verteilung ein vereinender Charakter wie bei den anderen Regionen. Aber egal ob als Teil der Highlands oder als eigene Kategorie, die Inselwhiskys mit ihren vielfältigen Geschmacksprofilen von Arran, Mull, Jura, Skye und den anderen Inseln bereichern die Whisky-Landschaft Schottlands auf unverwechselbare Weise.

Geschützte Ortschaften und Regionen

Von den robusten, rauchigen Charakteren Islays über die historische Bedeutung Campbeltowns bis hin zur vielfältigen Palette der Highlands, der leichten Eleganz der Lowlands und der süßen Verführung Speysides – Schottlands Whisky-Regionen bieten eine faszinierende Palette an Geschmackserlebnissen.

In der Welt des schottischen Whiskys spiegelt jede Region die Besonderheiten ihrer Landschaft, ihres Klimas und ihrer Traditionen wider. So bietet jede einen unverwechselbaren Einblick in das reiche Erbe und die Handwerkskunst, die diesen außergewöhnlichen Spiritus ausmachen. Die Erkundung dieser Regionen ist eine Reise durch die Geschichte, Kultur und die vielfältigen Geschmäcker Schottlands.

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