Viele Hobbybrauer verwenden viel Zeit um ihre fertigen Bieren mit einem schönen Etikett zu veredeln, doch bei den Kronkorken endet die Individualität oft bei der Farbe des Kronkorken.

drucken, stempeln und …

Natürlich kann man sich seine eigenen Kronkorken designen und einfach drucken lassen. Allerdings muss man dann direkt größere Mengen ordern. Eine weitere Idee, die ich im Hobbybrauer Forum gesehen hatte war mit einem Stempel die Kronkorken zu verzieren. Mein Wunsch (die Idee habe ich aus dem Craftbeer & Friends Podcast) ist es aber pro Bier auch inviduelle Informationen (Name, Brautag bzw. Abfülldatum, Parameter wie Alkoholgehalt, Stammwürze usw.) auf dem Kronkorken zu vermerken um in der Bierkiste schneller fündig zu werden und um (zumindest für Flaschen, die nur für mich sind) komplett auf Etiketten zu verzichten.

… gravieren mit dem Laser

Ihr benötigt:

  • einen Laser Gravierer. Ich habe dieses Gerät, das für diesen Zweck vollkommen ausreicht.
  • Kronkorken, am besten farbige
  • eine monochrome (also schwarz/weiss, NICHT Graustufen) Vorlage, die auf den Kronkorken gebrannt werden soll
  • eine Schutzbrille (wg. Laser)
  • wenn ihr Besitzer eines 3D Druckers seid, ist diese Halterung für die Kronkorken sehr hilfreich

Der Laser brennt eine (je nach Einstellungen sehr geringe oder etwas dickere) Schicht des Kronkorken weg. Deshalb funktioniert es am Besten farbigen Kronkorken, weil hier durch das Wegbrennen der Farbe ein guter Kontrast entsteht.

Vermutlich leidet jedoch die Haltbarkeit des Kronkorken dabei, ich kann mir gut vorstellen, dass es bei Lagerung in feuchterer Umgebung Probleme mit Rost geben könnte, nachdem man die Schutzschicht abgefackelt hat.

Bei der Arbeit mit dem Laser ist große Vorsicht geboten, der Laser ist sehr schädlich für die Augen und die entstehenden Dämpfe auch alles nur nicht gesund.

Bei der Arbeit mit dem Laser ist große Vorsicht geboten, der Laser ist sehr schädlich für die Augen und die entstehenden Dämpfe auch alles nur nicht gesund. (Quelle: Hopfenfreuden.de)

ran an’s Werk

Das eigentliche Gravieren war echt unspektakulär. Bei meinem Gravierer war ein USB Stick mit passender Software dabei. In der Software einfach das Bild hochgeladen, die Software bietet eine “Vorschau” Funktion bei der Laser (in Laserpointer-Stärke) den zu gravierenden Bereich abfährt, so kann der Kronkorken einfach positioniert werden. Vor dem ersten Gravieren bzw. bei jedem Materialwechsel, bei dem sich der Abstand von Material zu Laser verändert, muss der Laser noch per Hand fokussiert werden, was aber auch sehr einfach ist.

Danach muss man allerdings per Try-and-Error herausfinden bei welcher Einstellung man das optimale Ergebnis erzieht. Das ist stark von dem verwendeten Kronkorken abhängig. Für die gelben Kronkorken habe ich z.B. deutlich weniger Stärke benötigt, als für die nicht lackierten silbernen Kronkorken. Für die gelben Kronkorken bin ich z.B. gerade bei 25% Laser und 40% Tiefe (ist de facto Geschwindigkeit, der Laser macht keine automatische Tiefenmessung).

Wenn alles eingestellt ist und der Kronkorken unter dem Laser liegt kann es losgehen. Ich habe unter den Kronkorken noch etwas Holz gelegt um keinen Ärger mit meiner Frau zu bekommen weil ich den Küchentisch angekokelt habe, falls mal etwas daneben geht. Der Laser fährt nun wie man es von einem Drucker kennt das Motiv ab und aktiviert automatisch an jeder Stelle wo eure Vorlage “schwarz” war den Laser. Ihr solltet unter allen Umständen vermeiden aus Neugier mal einen Blick während des Drucks auf den Kronkorken zu werfen. Eure Augen werden es euch danken. Wenn ihr ganz ungeduldig seid, bietet (zumindest die Software bei mir dabei war) eine “Pause”-Funktion bei der der Gravierer stoppt und man einen Blick riskieren kann.

Nach Abschluss des Gravierens haltet ihr euren ganz individuellen Kronkorken in der Hand!

Einige meiner ersten Versuche (ja der Text hat noch einige Fehler ;)

Einige meiner ersten Versuche (ja der Text hat noch einige Fehler ;) (Quelle: Hopfenfreuden)