Durch Zufall habe ich über Instagram entdeckt, dass es wirklich nur einen Steinwurf von mir entfernt die Hobbybrauerei “Piepnitz” gibt. Und wie es der Zufall so will war auch direkt zeitnah ein Tasting angekündigt.

Das Tasting fand als Online-Tasting über Zoom statt. Gesendet wurde direkt aus dem Brauraum im eigenen Keller. Als Hobbybrauer kam da schon ziemlicher Neid auf, was die Größe und Professionalität der Anlage angeht.

Neben den 3 Bieren gab es außerdem kleine Malz und Hopfenproben die auch im späteren Verlauf in das Tasting eingebaut wurden.

Während der Einleitung des Tastings wurden die Teilnehmer schon einmal ermuntert ein Bier ihrer Wahl zu öffnen um die Zeit bis zum ersten Piepnitz Bier zu überbrücken.

Bier Nr. 1: das Witzig ein Witbier

Das erste Bier des Abends war das Witzig, ein vergleichsweise starkes belgisches Witbier. Anstelle von Bitterorangen kamen hier normale Orangen zum Einsatz, was das Bier deutlich schwerer und süßer im Geschmack gemacht hat als ich es sonst von Wit-Bieren kenne. Zusammen mit dem (vergleichweise) hohen Alkoholgehalt harmonierte diese Süße aber durchaus.

Als das Bier später etwas wärmer wurde kamen auch Hefeweizen-typische Ester durch und es gesellte sich noch eine Bananen-Note dazu.

Witzig von Piepnitz

  • Belgian Witbier
  • Alk 6.5
  • 14.5°P
Witzig
Mein Fazit
Wieder deutlich näher am "ursprünglichen" Witzig. Die Rezeptur wurde auf die neue Brauanlage angepasst und jetzt ist es wieder ein volles Pfund Orange.
Malze
  • Pilsener Malz
  • Weizenmalz
  • Cara
Hopfen
  • Celeia
besondere Zutaten
  • Orangenschalen
  • Koriander

Bier Nr. 2: ein Summer Ale

Das 2. Bier war für mich das schwächste des Abends. Irgendwie wurde ich damit nicht wirklich warm. Da im Laufe des Tastings der Verdacht aufkam, dass sich in eine Charge Fehlaromen eingeschlichen haben könnten will ich hier auch gar nicht weiter darauf eingehen sondern gebe dem Bier bei Gelegenheit noch eine 2. Chance.

Stellaris von Piepnitz

gebraut bei:  

  • Pale Ale
  • Alk 5.2
  • 13.5°P
  • IBU 36

Malze
  • Pale Ale Malz
  • Cara
  • Sauermalz
Hopfen
  • Cascade
  • Magnum
  • Mosaic
empf. Trinktemperatur
  • 10°C

Bier Nr. 3: das Neipa Neipa

Den Abschluss bildete das Neipa Neipa, ein reinrassiges und unglaublich fruchtiges New England IPA.

Lustigerweise war es (zumindest bei mir) gleichzeit auch das klarste Bier des Abends. Was mich besonders beeindruckt hat: Es ist eins von den NEIPAs bei dem die Nase nicht mehr verspricht als der Geschmack hält. Auch im Mund sind die Fruchtaromen noch voll da. Da freut es mich besonders, dass der Bierautomat von Piepnitz so nah ist.

für ein Neipa gar nicht mal so trüb, aber trotzdem für mich das Beste Bier des Abends

für ein Neipa gar nicht mal so trüb, aber trotzdem für mich das Beste Bier des Abends (Quelle: Hopfenfreuden.de)

Neipa Neipa von Piepnitz

  • NEIPA
  • Alk 5.5
  • 13.3°P
Neipa Neipa
Malze
  • Pale Ale Malz
  • Münchner Malz
  • Cara
Hopfen
  • Columbus
  • Mosaic
  • Galaxy
  • Simcoe
besondere Zutaten
  • Hafer

und sonst?

Ich fand das Tasting große Klasse! Vor allem weil nicht die (viel zu oft viel zu) gleichen Geschichten wie bei anderen Tastings heruntergespult wurden, sondern auch bekannte Geschichten mit einer sehr persönlichen Note und viel Humor vorgetragen wurden.

Auch hatte ich zum ersten Mal bei einem Online-Tasting das Gefühl wirklich mit einer lustigen Runde zusammenzusitzen und nicht einsam vor dem Tablet zu hocken. Ich hoffe trotzdem, dass es in diesem Jahr auch nochmal die Möglichkeit zu einem Tasting vor Ort ohne Videokonferenz gibt.

Disclaimer

Die Veranstaltung habe ich selbst bezahlt und auch keinen Rabatt oder sonstige Vergüstigungen erhalten.