Auch wenn Sake gemeinhin als “Reiswein” bezeichnet wird sind die Herrstellung und Aromen des japanischen Nationalgetränks stark mit dem Bier verwandt.
Das erste was Sake und Bier offensichtlich gemeinsam haben: beides wird gebraut. Auch unbehandelter Reis liefert nur unvergärbare Stärke, im Gegensatz zur Gerste (oder Weizen, Roggen, Dinkel, etc.) kann Reis aber nicht gemälzt werden sondern die Enzyme müssen künstlich über den Schimmelpilz “Aspergillus flavus var. oryzae” zugesetzt werden. Den so “vermälzten” Reis nennt man Kōji-Reis. Zudem wird der Reis (je nach Qualitätsgrade mehr oder weniger) poliert um vor allem Proteinreiche Teile zu entfernen. Zusätzlich ist es bei der Sake Herstellung (zumindest für einige Qualitätsstufen) erlaubt durch den Zusatz von Alkohol mehr Aromen aus dem Reis zu ziehen (Mazeration).
Nachdem eine Starterkultur mit Wasser, Reis, Kōji-Reis, Milchsäure und Hefe angelegt wurde wird die Starterkultur zu einer deutlich größeren Menge von Kōji-Reis und normalem Reis hinzugegeben und binnen >21 Tagen entsteht der eigentliche Sake.
Die Aromen, die während der Gärung entstehen werden einem Biertrinker wiederum bekannt vorkommen. Denn es handelt sich in der Hauptsache um Hefe-Ester. Auch das Faktoren wie die Härte des Wassers und der Mineraliengehalt großen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität des Sake haben dürfte vielen Brauern und Bierliebhabern bekannt vorkommen. Auch beim Sake kennt man “Barrel Aging”, dann spricht man allerdings von “Koshu” (nicht zu verwechseln mit Shōchū, dem japanischen Brandwein).
Im Gegensatz zu Bier hat Sake jedoch nochmalerweise keine Kohlensäure, wobei es auch sog. “Sparkling”-Sake gibt.
Beim Trinken kommt dann dich die Ähnlichkeit zum Wein deutlicher durch. Durch die Milchsäure wird eine Säure wie bei Wein erzielt, bei der Verkostung kommen ebenfalls Weingläser zum Einsatz.
Geschmacklich hat Sake eine sehr breite Palette zu bieten, teilweise sehr süß, teilweise spritzig bis hin zu sehr trockenen Varianten mit viel Umami.
Rein vom Geschmack ist es dann für mich aber doch deutlich eher Wein als Bier, auch wenn die Herstellung natürlich eng verwandt mit dem Bier brauen ist.
Bild von Samuele Schirò auf Pixabay Fässer