Zur Abwechslung mal ein helles fassgelagertes Bier. Der Schuppenboer (deutsch: Pik Bube) ist ein belgisches Tripel. Neben der normalen Abfüllung gibt es auch noch dieses Variante, die in einem Whisky Fass der Owl Distillery reifen durfte.

Het Nest ist eine kleine Brauerei aus dem kleinen Ort Oud-Turnhout in Nord-Flandern, östlich von Antwerpen. Die Brauerei entstand aus einem kleinen Bier-Tasting-Club, 2006 begann man im Rahmen des Clubs auch selbst Bier zu brauchen. Damals noch als Hobbybrauer. Dann wurden die Biere erstmal auf fremden Anlagen gebraut bis 2015 die eigenen Brauerei gebaut wurde. Die an Spielkarten angelehnten Namen und Labels sind übrigens eine Hommage an den Heimatort Turnhout, da Turnhout in der Vergangenheit berühmt war für seine Spielkarten. Dort befindet sich auch das “National Museum of Playing Cards”. Die Core Range der Brauerei ist eher “klassisch” belgisch.

Die Owl Distillery liegt im für mich (der in der Schule Latein gewählt hatte) völlig unausprechlichen Ort Fexhe-le-Haut-Clocher nahe Lüttich im Norden der Region Wallonien. Hier brennt Master Distiller Etienne Bouillon seit 2004 Whisky in traditionelle Schottischen Stills. Die Stills wurden in der alten Coperdonich-Brennerei (Speyside) demontiert und in Belgien wieder aufgebaut. Trotz der schottischen Wurzeln ist es der Brennerei sehr wichtig das belgische Terroir zu betonen, deshalb stammt die Gerste ausschließlich aus Hesbaye. Die Fässer in der der Whisky reift stammen aus der Heaven Hill Distillery (https://heavenhilldistillery.com)

Im Glas fällt die schöne satte goldene, fast ins orange gehende Farbe auf. Das Bier ist trüb und der Schaum ist sehr fein, wenn auch nicht besonders üppig.

(Quelle: Hopfenfreuden.de)

In der Nase eine schöne, leicht vanillige Süße und reife Früchte wie Aprikose und ein wenig erinnert es mich an Johannisbeere. Auch ein Hauch von Säure schwingt in den Aromen für mich mit. Der Whisky kommt in der Nase noch nicht so stark heraus.

Beim ersten Schluck kommt der Whisky dann doch sehr deutlich durch, er bringt eine deutlich alkoholische Note in das Bier, neben den süßen Früchten hat das Bier im Geschmack auch eine deutliche Kräuternote, was zusammen mit der Bittere des Bieres und den alkoholischen Aromen fast ein wenig Richtung Kräuterbitter geht was aber von der Süße des Tripels schön aufgefangen wird und nicht störend wirkt sondern sich gut ergänzt.

Die komplexen und interessanten Aromen gehen für mich ein wenig zu Lasten der Trinkbarkeit, das Bier ist ein bisschen “sperriger”. Zum genüsslichen Abschluss eines Abends kann ich es mir aber sehr gut vorstellen, vielleicht eher nach als zum Essen.

Disclaimer

Das in diesem Artikel behandelte Produkt habe ich selbst gekauft/bezahlt, es wurde mir weder kostenlos zur Verfügung gestellt noch vergünstigt überlassen.