Alle Jahre wieder … bringen die Brauereien Winter- und Weihnachtsbiere in die Regale. Ein paar davon möchte ich im Rahmen dieses Artikels vorstellen.
Winter Ale von Einstoek
Das Winter Ale von Einstoek ist für mich ein schönes Winterbier. Durch den dezenten Einsatz von Rauchmalz kommt sowohl in der Nase als auch im Mund ein bisschen Kamin-Gefühl auf. Neben dem Rauchmalz wurden noch Fichtennadeln bei der Herstellung verwendet, die dem ganzen eine weitere weihnachtliche und leicht harzige Note geben. Das Ganze wird schon von einer deutlichen Malzsüße eingebunden.
Icelandic Winter Ale von Einstök Ölgerð
- Alk 8
- 18.5°P
Mein Fazit
Schönes starkes Winterbier. Sehr malzbetont, schöne Süße. Das Rauchmalz lässt einen sowohl in der Nase als auch im Mund an einem schönen Abend vor dem Kamin denken. Ein echt leckeres Bier für die kälteren Tage.Malze
- Pale Ale Malz
- Chrystal Malz
- Chocolade
- Rauchmalz
besondere Zutaten
- Fichtennadeln
Gymre Julebrygg von Ægir Bryggeri
Die nordischen Weihnachtsbiere, die traditionell von den Bauern für ihr eigenes Weihnachtsfest gebraut wurden sind typischerweise malzbetonte und gerne auch etwas stärkere Biere. Das Gymre ist hier mit 4,7% Alkohol nicht besonders stark. Ansonsten aber genau das, was man von einem “klassischen” Weihnachsbier erwarten würde: malzbetont, etwas dunkler, süffig. Nichts ausgeflipptes aber gut zu trinken. Und die Dose wird definitiv in ein Weihnachtsgeschenk verwandelt.
Gymre von Ægir Bryggeri
- Scotisch Ale
- Alk 4.7
Mein Fazit
Ein gut trinkbares Weihnachtsbier (Julebrygg), sehr süffig, ohne starke Hopfennote. Vergleichbar mit den Weihnachtsbieren, die man so im Supermarkt bekommt, einfach etwas malzbetonter.Yule Juice von Amanger Bryghus
Um es kurz zu machen: Das Weihnachtliche beschränkt sich auf das Artwork und eine nette Geschichte auf der Dose, dass der Weihnachtsmann nicht nur 11 Monate im Jahr in Kalifornien wohnt sondern nebenbei auch der Erfinder des Juicy IPAs ist. Ein leckeres Hazy IPA aber Weihnachtsgefühle kommen dabei nur auf, wenn man (was in Zeiten von Corona ja eher unwahrscheinlich ist) Weihnachten in Badehose am Strand verbringt ;)
Yule Juice von Amager Bryghus
- Hazy IPA
- Alk 6.5
- IBU 28
Mein Fazit
Wenn man nichts weihnachtsliches oder winterliches erwartet oder Weihnachten in Badehose am Strand verbringt: ein leckeres Hazy IPA. Schön trüb und mit starken Frucht und Zitrusnoten.Malze
- Pilsener Malz
- Carapils
- Hafermalz
Hopfen
- Columbus
- Citra
- Mosaic
- Amarillo
besondere Zutaten
- Haferflocken
Hefe
- London Fog
Schrille Nacht von Kuehn Kunz Rosen
Ein IPA in das tatsächlich auch weihnachtliche Gewürze eingeflossen sind. Ergibt ein interessantes IPA, da die Gewürze eher einen Kontrast zu den sonst eher fruchtigen Aromem bilden. Obwohl die Gewürze (auch) typische Weihnachtsgewürze sind, finde ich das Bier nicht über die Maßen weihnachtlich. Aber sehr leckeres Bier.
Schrille Nacht von Kuehn Kunz Rosen
- IPA
- Alk 6.8
- IBU 65
Mein Fazit
Ein leckeres IPA, die Gewürze geben dem Ganzen einen interessanten Geschmack. Ich finde es nicht direkt weihnachtlich, aber sehr lecker.Malze
- Pilsener Malz
- Karamellmalze
Hopfen
- Simcoe
besondere Zutaten
- Kardamom
- Piment
- Kiefernadelspitzen
Hoppy Christmas von Brewdog
Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten ist mein Hoppy Christmas von Brewdog angekommen. Auch hier eine sehr schöne, weihnachtliche Dose die sicherlich als Kerze ein zweites Leben führen wird.
Vom Geschmack und den Zutaten her dann aber doch eher ein reinrassiges IPA, auch wenn es von Brewdog als “Festive IPA” bezeichnet wird. Vielleicht noch am ehesten, weil es wie viele andere Weihnachtsbiere nicht allzu bitter und eher süffiger daher kommt.
Hoppy Christmas von BrewDog
- IPA
- Alk 6
- IBU 40
Mein Fazit
Ein schönes IPA, fruchtig, mit tropischen Früchten. Nicht allzu bitter. Das weihnachtliche beschränkt sich auf das Design der Dose. Aber schmeckt trotzdem ;)Malze
- Pale Ale Malz
- Extra Dark Crystal
- Caramalt
Hopfen
- Simcoe
Das Christmas Ale von St. Bernadus
Wer mich kennt weiß wie sehr ich belgische Biere mag, deshalb darf natürlich auch auf meiner Weihnachtsliste ein belgisches Bier nicht fehlen! Das Christmas Ale von St. Bernadus ist ein tolles Quadrupel. Sehr komplexe Hefe Aromen, sehr fruchtig. Etwas zu stark karbonisiert für mich und auch hier gilt: Das Label macht das Ganze zum Weihnachtsbier, besondere Gewürze o.ä. findet man hier nicht. Aber ich habe es trotzdem sehr gerne getrunken.
Christmas Ale (2020) von Brouwerij St.Bernardus
- Quadrupel
- Alk 10
- IBU 28
Mein Fazit
Tolle Hefearomen, schön fruchtig. Schmeckt für 10% vergleichsweise leicht. Eine Spur zu stark karbonisiert aber das ist Jammern auf hohem Niveau
empf. Trinktemperatur
- 6-10
No worries driving home for christmas von Lervig
Auch ein alkoholfreies Bier, darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Und dazu noch eines, dass tatsächlich stark weihnachtlich daher kommt. Der Zimt ist sehr präsent. Für meinen Geschmack sogar ein bisschen zu präsent. Die Bittere schmeckt fast wie von zu viel Zimt. Auch sonst überzeugt mich der Geschmack leider nicht der Körper ist relativ leer mit deutlicher metallischer Säure.
No Worries - Driving Home For Christmas von Lervig
- alkoholfreies IPA
- Alk 0.5
Mein Fazit
Sehr zimtig und mit kräftiger Bittere. Das lässt das Ganze aber nach zuviel Zimt schmecken und der Körper des Bieres kann den Geschmack nicht richtig einbinden und schmeckt leicht metallisch und eher leer. Interessant aber nicht meins.Malze
- Gerstenmalz
besondere Zutaten
- Weizen
- Zimt
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Disclaimer
Das in diesem Artikel verkostete Bier habe ich selbst gekauft/bezahlt, es wurde mir weder kostenlos zur Verfügung gestellt noch vergünstigt überlassen.